Die DAVA verurteilt die schreckliche Tat in München auf das Schärfste und spricht den Opfern und ihren Familien ihr tiefstes Mitgefühl aus. Gewalt gegen unschuldige Menschen ist durch nichts zu rechtfertigen und widerspricht unseren Werten von Freiheit, Sicherheit und Zusammenhalt.
Gleichzeitig beobachten wir mit Sorge, wie bestimmte politische Akteure und Medien diese Tat sofort in ein narratives Raster pressen, das Spaltung und Angst schürt. Noch bevor alle Ermittlungen abgeschlossen sind, wird von einem „islamistischen Terrorakt“ gesprochen, obwohl keinerlei Hinweise auf eine Verbindung des Täters zu einer organisierten Gruppe vorliegen. Dies ist nicht nur unverantwortlich, sondern fördert bewusst gesellschaftliche Spannungen.
Die Tatsache, dass der Täter als gut integrierter Migrant galt, zeigt, dass pauschale Schuldzuweisungen fehl am Platz sind. Statt sachlicher und umsichtiger Analysen erleben wir, wie Populisten versuchen, das tragische Ereignis politisch auszuschlachten. Die Frage muss erlaubt sein: Wohin soll diese gezielte Emotionalisierung der Bevölkerung führen? Welche Agenda steckt hinter dem ständigen Hervorholen solcher Taten in der politischen Debatte?
Wir lehnen jegliche Form von Gewalt ab – sei sie politisch, religiös oder ideologisch motiviert. Doch ebenso lehnen wir es ab, wenn eine tragische Einzeltat instrumentalisiert wird, um Ressentiments zu schüren und gesellschaftliche Gräben zu vertiefen. In einer Demokratie darf Angst kein politisches Werkzeug sein.
Wer heute verhindern will, dass Deutschland wie unsere Nachbarländer Italien, Holland, Österreich und mehrere frühere Ostblockstaaten demnächst nur noch unter Einschluss oder gar unter Führung der extremen Rechten regiert werden kann, der muss jetzt aufstehen gegen Hetze, Populismus und Polarisierung und für eine sachliche, gerechte und ausgewogene politische Debatte sorgen, in der Probleme im Miteinander aller statt durch Ausgrenzung anderer gelöst werden.
Frankfurt am Main, den 16.02.2025
Vorstand DAVA
Demokratische Allianz für Vielfalt und Aufbruch