Heute, am 1. Juli, erinnern wir an die 31-jährige Muslima Marwa El-Sherbini, die im Jahr 2009 während einer Gerichtsverhandlung in Dresden auf grausame Weise ermordet wurde. Vor den Augen ihres Ehemannes und ihres kleinen Kindes wurde sie von einem bekennenden Islamhasser mit 18 Messerstichen brutal getötet – einzig und allein, weil sie Muslimin war und sich mutig gegen Diskriminierung gewehrt hatte.
Dieser Tag mahnt uns: Antimuslimischer Rassismus ist keine Randerscheinung, sondern eine bittere Realität in unserer Gesellschaft. Er zeigt sich in alltäglicher Ausgrenzung, medialer Verzerrung, körperlichen Übergriffen – und wird allzu oft stillschweigend hingenommen oder gar durch politische Sprache und Politik befeuert.
Erschütternd ist auch in diesem Jahr das Schweigen der deutschen Medien. Kein öffentlicher Aufschrei, kaum Berichterstattung – obwohl dieser Mord ein erschütterndes Symbol islamfeindlicher Gewalt ist. In einem Land, das Antisemitismus zu Recht verurteilt und bekämpft, darf auch antimuslimischer Rassismus nicht länger verharmlost oder ignoriert werden. Beide Formen von Hass müssen denselben Stellenwert haben.
Wir als DAVA fordern:
– Dass Schulen, Medien und die Politik diesen Tag sichtbar und würdevoll begehen.
– Dass islamfeindliche Hetze und Gewalt klar benannt, verfolgt und gesellschaftlich geächtet werden.
Der zunehmende antimuslimische Rassismus in Deutschland und Europa – häufig politisch geschürt und gesellschaftlich geduldet – gefährdet den sozialen Frieden.
Wir sagen deutlich: Es reicht. Muslime dürfen in diesem Land keine Angst mehr haben müssen, weil sie Muslime sind.
Wir wollen in einer Gesellschaft leben, die Vielfalt schützt, nicht ausgrenzt – in Frieden, Sicherheit und Würde.
Was es braucht, ist mehr als Gedenken:
Es braucht aktives Handeln. Mehr Empathie. Mehr Sichtbarkeit. Mehr Gerechtigkeit.
Für Marwa. Für unsere Kinder. Für eine Zukunft ohne Hass.
Frankfurt am Main, den 01.07.2025
Vorstand DAVA
Demokratische Allianz für Vielfalt und Aufbruch
